Die Projektphase

Die Utopie vom Wohnen in Selbstverwaltung und Solidarität ist – ganz untypisch für Utopien – eine die sich auch realisieren lässt. Zumindest wenn das Konzept von Utopie nicht als ideologisches Heilsversprechen verstanden wird, sondern als prozesshaftes Voranschreiten in eine bessere, gerechtere und lebenswertere Zukunft. Mit einem Hausprojekt baut ihr diese Zukunft jedoch nicht nur für euch, sondern für noch ganz viele Menschen nach und neben euch. Ist euer Haus erst mal erobert, bleibt es samt Grundstück auf dem es steht für Generationen frei von der Profitlogik unserer Gesellschaft und ist solidarisch vernetzt mit vielen anderen Wohngemeinschaften.

Diese schöne Verbindung von auf euch selbst und die Gesellschaft gleichzeitig bezogener Motivation setzt ungeheure Energien frei. Für uns ist der Rückblick auf die Projektphase deshalb oft einer, der uns ungläubig zurücklässt. Wie ist sich das alles ausgegangen? Es war eine wahnsinnig turbulente Zeit, gefüllt mit vielen Höhepunkten und natürlich auch mit so manchen Rückschlägen, aber letztlich mit täglich sicht- und greifbaren Ergebnis.

Wenn ihr also von der anderen Seite – am Beginn eures Projekts - genauso ungläubig auf die vielen Arbeitsschritte und die große Informationsflut schaut, dann legt diesen Gedanken zur Seite und fangt einfach an.

Der Weg zu eurem Hausprojekt lässt sich in vier große Kapitel zusammenfassen. Den Aufbau und die Organisation eures Kollektivs, die Suche nach einer passenden Immobilie, die Finanzierung und die dafür notwendige Öffentlichkeitsarbeit. Auch wenn von den einzelnen Themen und Arbeitsschritten vieles ineinander greift, haben wir versucht die Kapitel im Leitfaden chronologisch zu ordnen. Wie ihr das alles selbst angeht, steht euch natürlich frei. Denkt dabei jedenfalls auch daran lustvolle Momente mit einzubauen, klopft euch gegenseitig oft genug auf die Schultern und feiert eure Erfolge!